Papierkunst
Seit meiner Kindheit übt Papier eine große Faszination auf mich aus.
Auch heute noch empfinde ich dieselbe Faszination für die Kunst des Papierfaltens, und aus dieser frühen Erfahrung entwickelte sich mein Papierhandwerk und meine Buchbinderei.
Neben dem Papier sind die Muster das Wichtigste in meiner Arbeit. Sobald man die Augen für diese Muster öffnet, sind sie überall, und man kann sich ihnen nicht mehr entziehen. Wir sind es gewohnt, nach oben oder vor uns zu schauen, aber manchmal muss man in andere, ungewohntere Richtungen schauen. Allein der Blick nach unten kann eine ganz neue Welt eröffnen. Linien, Muster, Formen und das Spiel von Licht und Schatten inspirieren mich und beeinflussen meine Arbeit stark. Umgekehrt entdecke ich in diesen Mustern immer wieder Strukturen für meine Arbeit. Es ist ein ständiges Wechselspiel.

Die Muster, die ich sammle, sind oft Tessellationen.
Tessellationen sind sich wiederholende geometrische Formen, die eine lückenlose Fläche bilden. Wenn du deinen Blick einmal für diese Muster geöffnet hast, kannst du sie überall entdecken – selbst auf Gullydeckeln, die ich seit Jahren überall auf der Welt fotografiere. Ein zentrales Element der Tessellation ist die Wiederholung. Um mit einer Origami-Tessellation zu beginnen, muss das Papier vorgefaltet werden, das kann mehrere Stunden dauern. Eine Wiederholung, durch die das Falten für mich zur Meditation wird. Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem der Funke überspringt und meine eigenen Entwürfe entstehen. Wie zum Beispiel bei einigen meiner Papierskulpturen. Für diese habe ich das Papier durch Prägungen und Stempelungen mit grafischen Ornamente versehen. So entwickeln sie sich zu künstlerischen Skulpturen, die ich auch in meinen Ausstellungen zeige.